- Rosa
Münster - Dorsten - Emmerich
Am 31. Mai 2021 hatten wir morgens um 8 Uhr einen Termin für einen Corona-PCR-Test (für die Einreise in die Niederlande) und fuhren dann um 9 Uhr vom Stadthafen los. Das Wetter heute war großartig mit strahlendem Sonnenschein, so dass wir UV50-Sonnencreme, Sonnenhut/Basecap und das Sonnensegel rausholten, um nicht über den Tag zu verbrutzeln. Kaum waren wir losgefahren, entdeckte Oskar ein braunes, schwimmendes Tier im Wasser. Ein Otter? Ein Biber? Nein, es war -wie Oskar feststellte- ein Eichhörnchen, dass schwimmend den Kanal durchquerte. Eichhörnchen können schwimmen!?
Wir verließen in Datteln den Dortmund-Ems-Kanal und fuhren in den Wesel-Datteln-Kanal. Wer hätte das gedacht, in Datteln ist der größte Kanalknotenpunkt der Welt, bestehend aus Dortmund-Ems-, Wesel-Datteln-, Rhein-Herne- und Datteln-Hamm-Kanal! Zwischendurch ging Oskar kurz im Kanal baden und ließ sich an einem Tau hinter dem Boot herziehen.
Wir passierten vier Schleusen: Datteln, Ahsen, Flaesheim und Dorsten. Alle vier Schleusen sind an Ein- und Ausfahrt mit gigantischen Hubtoren ausgestattet. Sehr beeindruckend! Insgesamt wurden wir durch die vier Schleusen heute 28m nach unten geschleust. 20 Uhr kamen wir bei Sonnenuntergang in Dorsten an einem kostenlosen Liegeplatz an. Wir machten einen großen Einkauf für die nächsten Tage und Oskar kochte indisches Curry mit Reis und Papadam. Was man alles mit einem Butan-Campingkocher machen kann!
Der 01. Juni war ein spannender Tag, denn wir fuhren auf den Rhein. Morgens fuhren wir von Emmerich los und schon beim Frühstück merkten wir, dass es noch heißer werden würde als am Tag vorher. Wir fuhren durch die Schleusen Hünxe und Friedrichsfeld und gegen Mittag bogen wir auf den Rhein ab. Wir haben unsere Route extra so geplant, dass wir den Rhein bergab fahren, da unser 10PS-Motor es nicht schaffen würde gegen die Strömung des Rhein anzukommen. Sobald Oskar auf den Rhein abbog, erfasste uns die turbulente Strömung. Obwohl wir uns bestmöglich am Rand hielten , damit wir weniger von der Strömung und den Verwirbelungen abbekamen, trieben wir mit 6-7 Knoten. Im Gegensatz zu den schnurgeraden Kanälen brauchte der Rhein unsere volle Konzentration: Viele massive aber schnelle Binnenschiffe, erstaunlich hohe Wellen, starke Strömung, Turbulenzen, viele Kurven… unsere April hatte zu kämpfen und auch wir waren erschöpft, als wir in den Yachtclub Emmerich einbogen.
Am Hafen fragte Oskar, in welche Richtung es zur Innenstadt geht. Als Antwort kam zurück: „Was wollt ihr denn da, hier ist ein Lidl um die Ecke“. Da wir nicht zu Lidl sondern nach Emmerich wollten, gingen wir trotzdem los. Für die Einreise in die Niederlande brauchen wir neben dem PCR-Test auch einen aktuellen Schnelltest. Das einzige Testzentrum, das noch geöffnet war, war bei OBI im Gewerbegebiet. Also spazierten wir nach Emmerich und durch die Stadt durch bis hinter das Stadtschild. Was macht man nicht alles für einen Corona-Test! Anschließend gingen wir zur Innenstadt zurück und verbrachten den Abend an der Rheinpromenade. Der Sonnenuntergang war spektakulär und die Binnenschiffe in der goldenen Abendsonne zu beobachten war großes Kino.