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  • Rosa

Lyon (FR) - Les Roches-des-Condrieu (FR) - Valence (FR)

Am Montag, den 26.07.2021 setzten wir nach drei Wochen Halt in Lyon (davon drei Tage in Lyon zur Stadtbesichtigung, dann zehn Tage Berlin, dann eine Woche Hochwasser-bedingte Sperrung der Rhône) endlich unsere Reise fort. Am Vormittag ging Oskar das Mietauto zurückbringen und zur Tankstelle, ich ging einkaufen. Dann verabschiedeten wir uns von Thibault, dem Hafenmeister, der immer mit Rat zur Seite stand und anschließend fuhren wir los. Wir waren beide ein bisschen nervös, da die Rhône sich zwar deutlich entspannt hat aber immer noch schneller fließt als gewöhnlich. Schnell merkten wir, dass unsere Anspannung nicht berechtigt war. Die Rhône floss zwar schnell, war aber kein reißender Fluss mehr. Lediglich an Brücken war die Strömung turbulent und nur das Treibholz brauchte besondere Aufmerksamkeit. Wir freuten uns sehr, endlich wieder mit dem Boot unterwegs sein zu können!

Da die Rhône ca. 3 Knoten Strömung hatte (umgerechnet etwa 5,5km/h), waren wir schnell unterwegs. Wir fuhren 23 nm nach Les Roches-des-Condrieu und passierten zwei Schleusen. Da die Schleusen der Rhône mit Schwimmpollern ausgestattet sind und wir nur bergab fahren, war das Schleusen sehr entspannt. Hoffentlich bleibt das so! In Les Roches-des-Condrieu legten wir im Hafen an. Oskar arbeitete, ich schrieb am Blog der letzten Tage und machte Abendessen. Später machten wir noch einen kleinen Spaziergang und tranken dann im Abendlicht Cidre und schauten auf die Weinberge am Ufer der Rhône.

Der 27.07. begann leider ohne ein frisches Baguette. Der Bäcker des kleinen Dorfes hatte urlaubsbedingt geschlossen und auf dem kleinen Wochenmarkt gab es leider keinen Bäckerstand. Schade! Seitdem wir in Frankreich sind (also seit 09.06.) war dies erst der zweite Tag ohne frisches Baguette zum Frühstück- es ist also Jammern auf sehr hohem Niveau… Kurz vor 10 Uhr fuhren wir los. Die Rhône ist ein sehr breiter Fluss und für die Berufsschifffahrt ausgelegt, aber es sind trotzdem nur wenige Boote unterwegs. Aller paar Stunden begegnet man einem Frachtschiff, einem Flusskreuzfahrtschiff oder einem Sportboot und es ist deutlich weniger Verkehr als wir dachten. Gut so! Die Ufer der Rhône sind von Hügeln gesäumt und viele sind als Weinberge bewirtschaftet. Ab und zu entdeckt man am Hang ein Château, eine Burgruine oder eine kleine Kirche. Es ist eine sehr liebliche Landschaft! Einziger Makel ist nur die stark befahrene Landstraße, die seit Lyon fast ohne Unterbrechung neben der Rhône entlangführt und sowohl für die Sicht als auch für die Ohren stört.

Wir fuhren 38 nm (d.h. etwa 70 km) und passierten drei Schleusen, bis wir um kurz vor 18 Uhr im Hafen L‘Epervière bei Valence ankamen. Kostenlose Liegeplätze sind an der Rhône leider rar und so müssen wir in Häfen übernachten.

Wir liefen eine Runde um den Hafen (der direkt an einer lauten Autobahn liegt), kochten dann Abendessen und anschließend arbeitet Oskar und ich schrieb Logbuch und Blog. Abends kam ein Segelboot im Hafen an, das unser April ähnlich sah! Blauer Rumpf, gleiche Größe, ähnliches Design und an Bord war Christoph, ein Deutscher. Wir plauderten mit ihm und stellten fest, dass sein Boot ebenfalls ein Langkieler ist, auch schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat und er auch ins Mittelmeer fährt. Wer weiß, vielleicht können wir im Mittelmeer mit ihm ein kleines Wettrennen als Kräftemessen machen? Wir freuten uns sehr, mal ein so kleines und altes Segelboot wie unseres zu treffen!


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