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Da uns Passanten, andere Bootsbesitzer, Schaulustige und Angler immer wieder die gleichen Fragen stellen bzw. vom Ufer zurufen, haben wir entschieden, eine Liste der Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zusammenzustellen. Damit man diese Liste überhaupt finden kann, haben wir uns außerdem überlegt, ein Schild mit der Internetadresse dieses Blogs an der Reling zu befestigen. Ja, es ist ein bisschen peinlich nun mit so einem Schild durch Europa zu gondeln. Da wir uns bei anderen Booten auch freuen würden, wenn sie einerseits einen Blog haben und man andererseits den Namen der Website erfahren kann, haben wir uns trotzdem für das Schild entschieden. Wir hoffen, dass es sich lohnt und interessierte Leute sich darüber freuen!

Mehr Reiseeindrücke gibt es bei Instagram auf sailing_april. Dort könnt ihr uns auch gerne eine Nachricht schreiben.

Wo wollt ihr hin?

Wir sind in Brandenburg (in der Nähe von Neuruppin) gestartet, fahren durch die Flüsse und Kanäle bis ins Mittelmeer und werden in Marseille ins Meer stechen. Da wir den Rhein mit unseren 10PS nicht bergauf fahren können, müssen wir einen Umweg über die Niederlande und Belgien machen. Unsere genaue Route findet ihr weiter unten. Wenn wir in Marseille angekommen sind, werden wir den Mast stellen und uns in ein „richtiges“ Segelboot verwandeln. Von dort aus haben wir noch keine feste Route geplant. Wahrscheinlich werden wir an der französischen und dann italienischen Küste entlang segeln bis nach Sizilien. Eventuell machen wir Abstecher nach Korsika und Sardinien. Ob wir vom unteren Ende des Italien-Stiefels noch weiter in Richtung Griechenland segeln können, hängt dann davon ab, wie viel Zeit wir noch haben.

Wie viel Zeit habt ihr eingeplant?

Wir sind in Berlin am 20. Mai 2021 losgefahren. Wir schätzen, dass wir durch die Flüsse und Kanäle bis Marseille ca. 1,5 bis 2 Monate brauchen (je nachdem wie viel Zeit wir uns in Frankreich lassen), d.h. wir sind etwa Anfang/Mitte Juli im Mittelmeer. Wir müssen zum 01. Oktober 2021 zurück in Berlin sein d.h. wir haben insgesamt 4,5 Monate Zeit.

Wie könnt ihr denn 4,5 Monate frei machen?

Oskar hat die letzten zwei Jahre keinen Urlaub genommen und kann online weiterarbeiten.

Rosa ist Anfang Mai mit ihrem Medizinstudium fertig geworden und wird im Herbst anfangen zu arbeiten. Einen besseren Zeitpunkt für eine Auszeit gibt es somit nicht.

 

Aber wie könnt ihr euch das leisten?

1. Es ist ein Low-Budget-Boot.

Wir haben das Boot im April 2019 günstig gekauft. Das Boot war da schon segelklar, wir hätten also direkt starten können. Aber da für eine solche Reise einiges an zusätzlicher Ausstattung nötig ist, haben wir nochmal viel Zeit und Geld in das Boot gesteckt. Da wir (95% Oskar, 5% Rosa) alles selbst gemacht haben und immer nach dem besten Preis- Leistungsverhältnis geschaut haben, konnten wir den Ausbau unserer April finanzieren. So haben wir die Elektrik komplett neu gemacht, einen neuen Kühlschrank eingebaut, ein neues Schlauchboot inkl. neuem Motor gekauft, neue Segel machen lassen und vieles mehr. Außerdem hatten wir beide den Anspruch, das über 40 Jahre alte Boot, das entsprechend runtergekommen aussah, in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. So hat Oskar auch das ganze Boot abgeschliffen und neu lackiert, wir haben den ganzen Innenraum überarbeitet und schön gemacht und viel Liebe in kleine Details gesteckt. So sieht man dem Boot gar nicht mehr an, dass es aus den 70er Jahren ist und es ist trotz niedrigem Budget bereit für eine lange Reise.

 

2. Es ist eine Low-Budget-Reise.

„Sailing ist the most expensive way to travel vor free“. Ja, da ist was dran. Das Segeln an sich kostet nichts aber das ganze Drumherum ist natürlich teuer. Vom Diesel über Reparaturen über Hafenliegegebühren gibt es einige Ausgaben zu bedenken, die sich beträchtlich addieren können. Wir werden auf der Reise nicht geizig sein, schließlich wollen wir dieses einmalige Abenteuer genießen und nicht sparen bis wir keinen Spaß mehr haben. Aber wir werden so oft wie möglich an kostenlosen Liegestellen übernachten bzw. ankern, statt jede Nacht im Hafen zu sein. Wir werden Essen gehen aber die meiste Zeit an Bord essen. Wir werden viel zu Fuß unterwegs sein und keine teuren Inland-Ausflüge machen.

 

3. Wir haben viel gearbeitet und nehmen all unser Erspartes für diese Reise.

Als wir im April 2019 das Boot gekauft haben, stand der Plan für die Reise schon fest. Somit haben wir 2 Jahre lang gespart und in der Zeit beide viel gearbeitet. Natürlich haben unsere Familien dabei sehr geholfen: Zum Geburtstag und zu Weihnachten bekamen wir eine neue Luke, neue Segel, Fender etc. und auch sonst wäre ohne unsere Familien das alles nicht zu schaffen gewesen.

 

Ist das Boot nicht zu klein für zwei Erwachsene?

Das Boot ist innen geräumiger als es aussieht, Oskar (1,85m) kann sogar gerade so stehen. Als das Boot in den 70er Jahren gebaut wurde, stand in der Werbung: „Das perfekte Boot für eine Familie mit 2 Kindern“. Die Ansprüche haben sich geändert, heute würde wohl keine Familie mit einem so kleinen Boot losfahren wollen. Wenn Leute unser Boot zum ersten Mal sehen, wird uns oft gesagt „Na, da müsst ihr euch aber gern haben“ oder „Wenn ihr euch nach den 4,5 Monaten noch mögt, dann hält es für immer“. Wenn wir nicht ein gutes Gefühl bei der Sache hätten und uns sicher sind, dass wir uns die ganze Zeit auf so engem Raum verstehen werden, dann wären wir gar nicht zusammen losgefahren. Dann hätten wir wahrscheinlich nicht mal zusammen ein solches Boot gekauft.

 

Und was macht ihr dann mit dem Boot, wenn eure Reise vorbei ist?

Wir wollen das Boot nach unserer Reise verkaufen. Das klingt erstmal unverständlich, schließlich haben wir viel Zeit und Geld in das Boot gesteckt und natürlich ist es uns schon sehr ans Herz gewachsen. Aber es ist eine one-way-Reise und wir haben nicht nochmal ein halbes Jahr Zeit um das Boot zurück nach Berlin zu bringen. Außerdem ist unsere April für die Berliner Gewässer nicht gut geeignet (zu tief, Langkiel, kein klappbarer Mast). Natürlich könnten wir auch im Mittelmeer einen Dauerliegeplatz suchen und das Boot dort lassen. Aber so gerne wir auch segeln: nach den 4,5 Monaten auf dem Boot haben wir noch viele andere Reiseträume, die wir uns erfüllen wollen. Wir werden somit einen Käufer suchen, der unser Boot Ende September kauft. Wer weiß, was dann die nächsten Reisen unserer April sein werden? Der Käufer wird auf jeden Fall ein tolles und liebevoll behandeltes Boot bekommen!

 

Unsere Route ins Mittelmeer:

Lindow

Neuruppin

Hohen Neuendorf

Berlin Schiffbauerdamm

Potsdam

Brandenburg an der Havel

Genthin

Schleuse Hohenwarthe

Wolfsburg

Hannover

Minden

Bad Essen

Bevergen

Münster

Dorsten

Emmerich

Schleuse Flaesheim

De Bijland

Wanssum

Roermond-Herten

Maastricht

Liege

Huy

Namur

Dinant

Givet

Revin

Bogny-sur-Meuse

Charleville-Mezieres

Point-a-Bar

Mouzon

Dun-sur-Meuse

Verdun

St Mihel

Toul

Richardménil

Charmes

Thaon-les-Vosges

Girancourt

Forge de Thunimont

Fontenoy-le-Château

Port-sur-Saône

Port de Plaisance de Savoyeux

Gray

Auxonne

Seurre

Chalon-sur-Saône

Macon

Trévoux

Lyon

les Roches-de-Condrieu

Valence

Avignon

Port-Saint-Louis-du-Rhône

 

Im Mittelmeer segeln wir dann wahrscheinlich die französische Küste nach Italien entlang und dann den Stiefel herab nach Sizilien, ggf. mit Abstechern nach Korsika und Sardinien. Die weitere Route hängt dann davon ab wie viel Zeit wir noch haben.

Unsere geplante Route bis Marseille 

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